In der Fachzeitschrift Journal of Psychiatric and Mental Health Nursing ist kürzlich ein Artikel von Prof. Dr. Moritz Petzold und Prof. Dr. Betteke van Noort von der Fakultät Naturwissenschaften in Kooperation mit Kolleg:innen der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Universität Brüssel erschienen. Die Querschnittsstudie mit dem Titel „From Care to Motion: Physical Activity Advice in Mental Health Nursing Practice - A Cross-Sectional Observational Study“ untersucht, in welchem Umfang psychiatrisch Pflegende in Deutschland körperliche Aktivität in ihrer Arbeit mit Patient:innen fördern.
Auf Basis einer Befragung von 347 psychiatrischen Pflegekräften zeigt die Studie, dass die Mehrheit die Bedeutung körperlicher Aktivität für die psychische Gesundheit anerkennt und sie regelmäßig empfiehlt. Gleichzeitig bestehen jedoch Defizite in der praktischen Umsetzung: Nur knapp ein Drittel der Befragten hatte eine formale Schulung zu diesem Thema absolviert, und häufig fehlten differenzierte Empfehlungen etwa zur Trainingsintensität oder zur Auswahl geeigneter Aktivitätsformen.
Die Autor:innen betonen die Notwendigkeit gezielter Fortbildungsangebote und struktureller Unterstützung, um psychiatrische Pflegekräfte besser in der Förderung körperlicher Aktivität zu befähigen – mit dem Ziel, die Gesundheitsoutcomes von Patient:innen langfristig zu verbessern.