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Prof. Dr. rer. nat. habil. Niels Wessel veröffentlicht Artikel zum Thema pathologischer Herzfrequenzregulation und obstruktiver Schlafapnoe

Die obstruktive Schlafapnoe ist eine weit verbreitete schlafbezogene Atmungsstörung, die zu einem erhöhten kardiovaskulären Risiko führt. Die Herzfrequenzvariabilität ist ein zuverlässiges neurokardiales Instrument zur Beurteilung einer pathologischen veränderten autonomen Funktion bei diesen Patient:innen.

Aufgrund der großen interindividuellen Unterschiede bei den Risikofaktoren, den klinischen Symptomen, der Genexpression, den physiologischen Merkmalen und den gesundheitlichen Folgen wurden verschiedene Subtypen der obstruktiven Schlafapnoe identifiziert. Die therapeutische Wirksamkeit und ihre Auswirkungen auf die Ergebnisse können je nach diesen Merkmalen der obstruktiven Schlafapnoe ebenfalls variieren. In der klinischen Praxis stehen eine Reihe von Maßnahmen zur Verfügung, wie z. B. die Therapie mit positivem Atemwegsdruck, orale Apparaturen, chirurgische Behandlungen und pharmazeutische Optionen. Daher ist ein objektiver Marker für die klinische Bewertung erforderlich, um das Ansprechen auf die Behandlung bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe abschätzen zu können. Derzeit wird zwar der Apnoe-Hypopnoe-Index zur Beurteilung des Schweregrads der obstruktiven Schlafapnoe verwendet und gilt nach wie vor als wichtiger Leitfaden für die Diagnose und Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe, doch ist der Apnoe-Hypopnoe-Index kein zuverlässiger Marker. Eine abnorme kardiale autonome Modulation kann zusätzliche Erkenntnisse zum besseren Verständnis der Phänotypisierung der obstruktiven Schlafapnoe liefern. Die Herzfrequenzvariabilität ist hierbei ein zuverlässiges Instrument zur Beurteilung einer pathologischen veränderten autonomen Funktion. Über den Apnoe-Hypopnoe-Index hinaus wird in dieser Übersichtsarbeit die Rolle der Herzfrequenzvariabilität als Indikator und Prädiktor für die therapeutische Wirksamkeit verschiedener Modalitäten erörtert, um eine maßgeschneiderte Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe zu ermöglichen.

Referenz:

Hua Qin, Ingo Fietze, Diego R. Mazzotti, Nicolas Steenbergen, Jan F. Kraemer, Martin Glos, Niels Wessel, Lijun Song, Thomas Penzel, Xiaowen Zhang, Obstructive sleep apnea heterogeneity and autonomic function: a role for heart rate variability in therapy selection and efficacy monitoring, J Sleep Res 2023, e14020doi.org/10.1111/jsr.14020

Wissenschaftliche Ansprechperson:

Prof. Dr. rer. Nat. habil. Niels Wessel
Professur für Epidemiologie und Biostatistik

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