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Open Access Publikation der Sozial- und Gesundheitspsychologie zur Förderung von Leitungswasserkonsum

In einer Zusammenarbeit mit der World Health Organisation, der Ludwig-Maximilian Universität München, der Universität Bayreuth und der Berliner gemeinnützigen Initiative zur Förderung von Leitungswasserkonsum “a tip:tap” zeigen Prof. Lisa Marie Warner, Prof. Lena Fleig und Camilla Kahlich von der MSB in ihrem Artikel in der Fachzeitschrift European Health Psychologist auf, inwiefern das Trinken von Leitungswasser nicht nur zur individuellen Gesundheit beiträgt, sondern es auch klimafreundlicher ist, als auf abgepackte Getränken zurückzugreifen.

Leitungswasser hat aus der Perspektive nachhaltigen Konsums den Vorteil, dass es wesentlich ressourcen- und energieschonender ist als beispielsweise Plastikflaschen. Bei Plastikflasche werden deutlich mehr Ressourcen für die Herstellung, Befüllung, den Transport und die Recyclingprozesse aufgewendet (und selbst Glasflaschen, Tetrapacks und Dosen schneiden in ihrer Öko-Bilanz deutlich schlechter ab als Leitungswasser).

Neben dem ökologischen Vorteil, kann Leitungswasser sogar gesundheitsfördernd sein, wenn es gezuckerte Getränke ersetzt. Risikofaktoren für Erkrankungen wie Diabetes (z.B. Übergewicht) und Karies können durch den Konsum von Leitungswasser reduziert werden und somit langfristig Erkrankungen vorgebeugt werden.

Trotz diverser Vorteile von Leitungswasser – nicht zuletzt seinem unschlagbaren Preis – trinken nur etwa 55% der Europäer:innen Leitungswasser direkt aus dem Hahn. Dies begründet sich unter anderem in geringem Vertrauen in die Qualität des Wassers.

Um Europäer:innen zu motivieren, ihren Leitungswasserkonsum zu erhöhen, werden vier innovative Initiativen vorgestellt, die auf eine Erhöhung des Leitungswasserkonsums und eine Reduktion des Konsums an Flaschenwasser und anderen abgepackten Getränken abzielten. Die Maßnahmen der vier Kampagnen nutzen Techniken zur Verhaltensänderung (BCTs), wie beispielsweiße das Setzen von Belohnungsanreizen (z.B. Anzahl an „Refills“ in App angezeigt) oder Umstrukturierung der physischen und sozialen Umwelt (z.B. Trinkwasserbrunnen auf öffentlichen Plätzen, Sticker mit der Info, dass Leitungswasser ausgeschenkt wird an Restaurants).

Der Artikel kann abgerufen werden unter: Drinking Water from the Tap for Individual and Planetary Health: A Call for Action for Behavioural and Public Health Scientists | European Health Psychologist (ehps.net)

Wer mehr zum Thema Leitungswasser in Deutschland erfahren möchte, kann sich bei a tip:tap informieren: https://atiptap.org/


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