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Erste Promotionsstipendiatin der MSB veröffentlicht letzten Artikel ihrer Dissertation

Greta Steckhan untersuchte gemeinsam mit Prof. Dr. Fleig und Prof. Dr. Warner, inwieweit die Sturzangst älterer Menschen mit dem Verhalten des sozialen Umfelds zusammenhängt. Angehörige, Freunde und das Pflegepersonal können sich als Reaktion auf die Sturzangst von älteren Personen überfürsorglich verhalten. Dadurch werden die Fähigkeiten älterer Menschen unterschätzt und sie werden bei Tätigkeiten unterstützt, die sie noch selbst ausführen könnten. Umgekehrt kann eine weitreichende Unterstützung durch das soziale Umfeld im Alltag zu einer eingeschränkten Mobilität älterer Menschen führen, die mit der Angst vor Stürzen im Alter einhergeht.

Ausgewertet wurden die Längsschnittdaten der „PREFER II“ Studie. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Sturzangst zu einer Unterstützung durch andere führt, die mit der Zeit als überfürsorglich empfunden werden kann. Die Hypothese einer Abwärtsspirale zwischen Sturzangst und wahrgenommener Überfürsorglichkeit konnte nicht bestätigt werden.

Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass es wichtig ist, sowohl den Unterstützungsbedarf als auch den Wunsch nach Unabhängigkeit älterer Menschen zu berücksichtigen. Demnach ist Unterstützung erforderlich, die die Autonomie älterer Menschen nicht einschränkt. Ein Ansatz könnte darin bestehen, überfürsorgliches Verhalten in Interventionen für Pflegende und das soziale Umfeld zu thematisieren, um wahrgenommenen Einschränkungen der Autonomie älterer Menschen vorzubeugen.

Weitere Co-Autor:innen der Studie waren Prof. Dr. Schwarzer von der Freien Universität Berlin, sowie Prof. Dr. Wurm und Frau Dr. Wolff von der Universitätsmedizin Greifswald.

Der vollständige Artikel kann im International Journal of Aging and Human Development nachgelesen werden: https://doi.org/10.1177/00914150231196819


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