Die Forschungsaktivitäten innerhalb des Departments Psychologie liegen schwerpunktmäßig in den Themenbereichen
- Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein
- Affektive, soziale und kognitive Neurowissenschaften
- Evidenzbasierung psychotherapeutischer Methoden und Verfahren
- E-Mental Health
- Entwicklung neuer Behandlungskonzepte
- Ätiologie von psychischen und Entwicklungsstörungen in Kindheit und Jugend
- Versorgung.
Im Folgenden erhalten Sie einen Einblick in die aktuell laufenden Drittmittelprojekte:
PSY-CARE: Depression bei zuhause lebenden Pflegebedürftigen – Kurzzeitpsychotherapie im Behandlungsteam mit Hausärzten und Pflegenden
Projektleitung: Prof. Dr. habil. Eva-Marie Kessler
Pflegebedürftige Menschen sind nicht nur körperlichen, sondern auch psychosozialen Belastungsfaktoren ausgesetzt, die das Risiko von Depression erhöhen. Umgekehrt erhöht Depression das Risiko für körperliche Erkrankungen, Suizidalität und verstärkten Hilfebedarf. Der deutliche Zusammenhang zwischen Depression und beeinträchtigter Lebensqualität bei pflegbedürftigen älteren Menschen macht es zu einer wichtigen gesundheitspolitischen Aufgabe, depressive Erkrankungen zu erkennen und angemessen zu behandeln. Das Projekt PSY-CARE testet, ob eine ambulante Kurzzeit-Psychotherapie bei zuhause lebenden Pflegebedürftigen mit Depression wirkt und wie solch eine Behandlung im Erfolgsfall in den Leistungskatalog der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung aufgenommen werden kann. Die Therapie wird von gerontologisch qualifizierten Psychologischen Psychotherapeuten im Behandlungsteam mit Hausärzten und Pflegenden durchgeführt. PSY-CARE soll in Berlin und angrenzenden Regionen Brandenburgs umgesetzt werden. Pflegebedürftige mit und ohne Kurzzeit-Psychotherapie werden miteinander verglichen.
Förderung: Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
Projektwebsite: www.psy-care.de
Pressemitteilung: www.medicalschool-berlin.de/fileadmin/Daten/MSB/Presse/PMs/MSB_PM_PsyCare_12_2018.pdf
Konsortialpartner: Charité – Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft (IMSR)
Kooperationspartner: Caritas Altenhilfe Berlin
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (dgvt)
Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Weißensee
Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
GuteTat.de
DFG Projekt STE1708/5-1: Adaptive Kontrolle des Arbeitsgedächtnisses
Projektleitung:
Prof. Dr. Marco Steinhauser, Katholische Universität Eichstätt, Ingolstadt
Prof. Dr. Miriam Gade (Co Principal Investigator)
Das menschliche Arbeitsgedächtnis dient der kurzfristigen Aufrechterhaltung von Information, die für zielgerichtetes Handeln erforderlich ist. Oft ist es nötig, dass Informationen schnell aktualisiert werden. Diese Aktualisierungsprozesse können nicht immer problemlos ablaufen, da alte Information zu Konflikten mit neuer Information führt. Das Projekt untersucht, wie diese Konflikte gelöst werden, da wir zumeist in der Zielerreichung erfolgreich sind. Ein Forschungsbereich, der sich mit Konfliktlösung befasst ist die Forschung zu adaptiven Kontrolle der Aufmerksamkeit (z.B., mehr Aufmerksamkeit nach Konflikt. Wir untersuchen nun, inwieweit sich Prozesse zur Konfliktlösung im Arbeitsgedächtnis von denen in der Aufmerksamkeit unterscheiden oder ob die identifizierbaren Prozesse identisch sind.
Sexuelle Gewalt und traumatische Folgeerscheinungen in DDR-Kinderheimen aus Sicht der Betroffenen und medizinischen Akteuren (TESTIMONY)
Projektleitung: Prof. Dr. habil. Birgit Wagner
Webbasierte Intervention nach sexueller Gewalterfahrung in DDR-Heimen (Teilprojekt 2 des BMBF-Forschungsverbundes TESTIMONY).
Zielsetzung des Projektes ist die Entwicklung und Auswertung einer webbasierten Schreibtherapie basierend auf dem narrativen Ansatz der Lebensrückblicktherapie für betroffene Heimkinder der DDR, welche sexuellen Missbrauch in dieser Zeit erlebt haben. Die Intervention ist in den Gesamtverbund TESTIMONY eingebettet und soll neben der wissenschaftlichen Evaluation ein therapeutisches Unterstützungsprogramm für die interviewten Studienteilnehmer aus den anderen Verbundprojekten darstellen. In einem ersten Schritt wird die Wirksamkeit der 5-wöchigen Intervention im Rahmen einer randomisierten Kontrollgruppenstudie (Behandlungsgruppe vs. Wartelistengruppe) evaluiert. Die primäre Fragestellung ist, inwieweit fördert die Intervention die posttraumatische Reifung und Lebensqualität zum Therapieende? Ein weiteres Ziel stellt die qualitative textanalytische Auswertung, der durch die Schreibtherapie entstandenen Texte, mit Hilfe einer computerlinguistischen Text Mining Software. Ziel ist es, die verantwortlichen lebensbiografischen Dimensionen herauszufiltern, welche in Zusammenhang mit einer höheren Lebensqualität, posttraumatischer Reifung, weniger Stigmatisierung und größerer Versöhnungsbereitschaft zu Therapieende stehen. Es soll die Frage geklärt werden, welche biografischen Lebensverläufe und spätere Einflüsse (z.B. Partnerschaften, soziale Unterstützung, berufliche Entwicklung) nach der Zeit in den DDR-Heimen zu einem höheren Niveau an Wohlbefinden und Ich-Kohärenz führten. Das abschließende Ziel ist die entstandenen Texte in anonymisierter Form mit Zustimmung der Studienteilnehmer als Publikation zu veröffentlichen und/oder im Rahmen der Online-Ausstellung der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Verbundpartner des Forschungsverbunds TESTIMONY:
Medical School Berlin (Prof. Dr. Birgit Wagner)
Universitätsklinikum Leipzig (Prof. Dr. Heide Glaesmer)
Alice Salomon Hochschule Berlin (Prof. Dr. Silke Brigitta Gahleitner)
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Prof. Dr. med. Heiner Fangerau)
Die Leitung des Gesamtverbundes hat Frau Prof. Dr. Heide Glaesmer (Universitätsklinikum Leipzig) inne.
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Wirksamkeit einer transdiagnostischen Psychotherapie im onlinebasierten versus face-to-face Setting für arabischsprachige geflüchtete Menschen. (I-Reach)
Projektleitung: Prof. Dr. habil. Birgit Wagner
I-REACH ist ein Forschungsverbund, der durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Ausschreibung „Psychische Gesundheit geflüchteter Menschen“ gefördert wird.
Flüchtlinge und Migranten sind aufgrund von traumatischen Ereignissen im Heimatland und auf der Flucht besonders vulnerabel für psychische Erkrankungen. Psychische Störungen wie beispielsweise die PTBS, Angst und Depressionen sind bei Flüchtlingen weit verbreitet. Gleichzeitig sind die Behandlungsressourcen für diese Betroffenengruppe begrenzt und nur 5% der Geflüchteten, welche an einer psychischen Störung leiden, werden psychologisch behandelt oder beraten.
Ziel der randomisierten Kontrollgruppenstudie ist die wissenschaftliche Evaluation einer arabischsprachigen kulturell adaptierten transdiagnostischen Psychotherapie. Dabei sollen zwei Therapieformate miteinander verglichen werden. Eine Internetbasierte Version der transdiagnostischen Therapie wird mit face-to-face Therapie sowie mit einer Wartekontrollgruppe verglichen. Die Studie folgt einem drei-armigen (online versus face-to-face versus Warteliste) randomisiert-kontrollierten Design.
Verbundpartner des Forschungsverbunds I-REACH:
Medical School Berlin
Freie Universität Berlin
Universitätsklinikum Leipzig
LVR-Klinik Köln
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Die Leitung des Gesamtverbundes hat Frau Prof. Dr. Christine Knaevelsrud (Freie Universität Berlin) inne.
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Entwicklung und Durchführung einer Online-Intervention für Pflege- und Adoptivkinder zur Vorbeugung von Reviktimisierung (EMPOWERYOU)
Projektleitung: Prof. Dr. habil. Birgit Wagner
Teilprojekte 3 und 5 des BMBF-Forschungsverbundprojektes EMPOWERYOU
Ziel der beiden Teilprojekte (TP) 3 und TP5 ist die Entwicklung und die wissenschaftliche Evaluation eines internetbasierten Präventionsprogramms, das Pflege- und Adoptivkinder im Alter von 14 bis 21 Jahren davor schützen soll, erneut Viktimisierung in Form von Kindesmisshandlung durch Erwachsene, Bullying/Mobbing (auch Cybermobbing) unter Geschwistern und gleichaltrigen Jugendlichen zu erfahren. TP3 hat als Ziel im Rahmen von Fokusgruppen mit betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, deren Eltern, Psychotherapeuten, Sozialarbeitern zu erarbeiten, welches wichtige Themen sind, welche bereits Opfer gewordene Jugendliche vor einer erneuten Viktimisierung schützen würden und in welcher medialen Form (z.B. integrierte Filme, Comics, Bilder, Chat) diese unterstützend präsentiert werden sollen. Im Anschluss an die partizipative Phase soll die Intervention entwickelt werden und zunächst im Rahmen einer Pilotstudie überprüft werden. Durch die Ergebnisse des Teilprojektes TP3 sollen zum einen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche Problembereiche für betroffene Pflege- und Adoptivkinder von Bedeutung sind und zum anderen welche Bestandteile eine solche Intervention haben sollte, damit sie für die Nutzer an- und vielversprechend ist. Dies beinhaltet sowohl inhaltliche Kriterien als auch die Usability von Online-Präventionen. Darauffolgend soll das Präventionsprogramm in einer randomisierten Kontrollgruppenstudie (TP5) auf die folgenden Wirkfaktoren hin überprüft werden: a) Reviktimisierungsrate; b) Umgang mit problematischen Situationen, die zur Reviktimisierung führen könnten (z.B. Cyberbullying); c) Selbstwert; d) allgemeine Psychopathologie. Die Ergebnisse werden sowohl in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert, sowie auf nationalen und internationalen Konferenzen vorgestellt werden. Zudem werden sie über Webseiten, Broschuren und Studienberichten der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Im Forschungsverbundprojekt EMPOWERYOU haben sich verschiedene universitäre Einrichtungen zusammengeschlossen:
- Medical School Berlin (Prof. DR. Birgit Wagner)
- Universität Bremen (Prof. Dr. Nina Heinrichs)
- Universitätsklinikum Aachen (Prof. Dr. Kerstin Konrad)
- KIT - Karlsruhe Institute of Technology (Prof. Dr. Ulrich W. Ebner-Priemer)
- Universität Bielefeld (Prof. Dr. Arnold Lohaus).
Die Leitung des Gesamtverbundes hat Frau Prof. Dr. Kerstin Konrad (Universitätsklinikum Aachen) inne.
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Webbasierte präentive Gruppenintervention für Hinterbliebene nach einem Suizid: Eine randomisierte Kontrollgruppenstudie (Hilfe nach Suizid)
Projektleitung: Prof. Dr. habil. Birgit Wagner
In Deutschland sterben jährlich ca. 10.000 Personen durch Suizid. Studien gehen davon aus, dass mindestens 6-10 nahestehende Personen direkt durch einen Suizid betroffen sind und mit den psychischen Folgen des Suizides zu kämpfen haben. Seit 1989 bezeichnet die WHO Hinterbliebene als Hochrisikogruppe für Suizide und beschreibt die Nachsorge dieser Betroffenengruppe als wesentlichen Bestandteil der nationalen und internationalen Suizidprävention. Das webbasierte Präventionsprojekt Hilfe nach Suizid ist ein niedrigschwelliges kognitiv-verhaltenstherapeutisches Präventionsprogramm, welches die spezifische Situation von Hinterbliebenen nach einem Suizid berücksichtigt und geografisch unabhängig von Betroffenen genutzt werden kann. Das Online-Präventionsprogramm findet im Gruppensetting in Form von Webinaren statt. Das Programm richtet sich an Hinterbliebene von Suizid im erwachsenen Alter (ab 18-75 Jahre).
Förderung: Bundesministerium für Gesundheit, Suizidprävention
Projektwebseite: https://www.hilfe-nach-suizid.de/
Projektpartner: http://www.veid.de/ , https://www.agus-selbsthilfe.de
Psychodynamische Therapie der Zwangsstörung (PDT-OCD)
Projektleitung:
Prof. Dr. Falk Leichsenring, Justus-Liebig-Universität Gießen
Prof. Dr. Hein Weiß, Sigmund Freud Institut, Frankfurt a.M.
Die vorliegenden Methoden zur Psychotherapie der Zwangsstörung haben sich für viele Patienten als nicht ausreichend wirksam erwiesen. Daher ist eine neue Form der manualisierten psychodynamischen Kurzzeittherapie entwickelt worden, die im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie gegen eine Wartelistenbedingung getestet wird. Es handelt sich um eine bi-zentrische Studie mit den Studienzentren Gießen/Göttingen und Frankfurt. Eingeschlossen werden Patienten mit der primären Diagnose einer Zwangsstörung. Zur Untersuchung der Wirksamkeit werden verschiedene Ergebnisbereiche erfasst, u.a. Zwangssymptome, Depression, Stress-Cortisol. Ferner wird untersucht, wie verschiedene mögliche Mediatoren das Therapieergebnis beeinflussen, u.a. zentrale psychodynamische Konflikte, Bindungsmuster und Mentalisierung. Die Studie soll einen wichtigen ersten Wirkungsnachweis für psychodynamische Therapie bei Zwangsstörungen erbringen.
Kooperationspartner:
Justus-Liebig-Universität Gießen
Sigmund Freud Institut, Frankfurt a.M.
Georg-August-Universität Göttingen
Chronic stress and executive functioning – a longitudinal perspective
Projektleiter (PIs):
Prof. Dr. Clemens Kirschbaum, Technische Universität Dresden
Dr. Robert Miller, Technische Universität Dresden
Prof. Dr. Sören Enge
This project intends to investigate the impact of chronic stress on cognitive control by addressing three key cognitive/executive control functions: inhibition, updating, and shifting. As chronic stress implies a cumulative unfolding of environmental challenge across time, a prospective cohort study has been conducted to enable a concurrent assessment of cognitive performance, stress-related self-report measures, personality measures, and biological markers of chronic stress over a period of three years. Thus, the project aims at investigating the unity/diversity of changes in cognitive control due to chronic stress and the effect dynamics between subjective and biological stress markers on cognitive control across time.
Förderung: DFG SFB 940 “Volition and Cognitive Control: Mechanisms, Modulators and Dysfunctions”
Kooperationspartner: Technische Universität Dresden
Evaluation des ambulanten Sturzpräventionsprogramms „Sicher- und Aktivsein im Alter“ der AOK Nordost
Projektleitung:
Prof. Dr. Lena Fleig
Prof. Dr. Lisa Marie Warner
Mit ihrem Sturzpräventionsprogramm „Sicher- und Aktivsein im Alter“ möchte die AOK Nordost die Mobilität älterer Menschen fördern. Hierfür werden regelmäßig Trainingsgruppenleiter*innen für ambulante Sturzpräventionstrainings in und um Berlin von der AOK Nordost ausgebildet, um wöchentliche „Sicher- und Aktivsein im Alter“ Sturzpräventionsgruppen mit älteren Personen durchzuführen. Ziel ist die Vermeidung von Stürzen (Sturzprävention) und Förderung von Mobilität und Selbstständigkeit in der zweiten Lebenshälfte. Darüber hinaus sollen in der Zielgruppe Prozesse der Wahrnehmung und Verarbeitung in unvorhergesehenen Situationen gefördert werden (Koordination und Kognition). Diese Zielgrößen werden im Rahmen des Kooperationsprojektes zwischen der AOK Nordost und der Medical School Berlin erfasst, um Aussagen über die Akzeptanz und Wirksamkeit dieses Sturzpräventionsprogramms treffen zu können.
Förderung: AOK Nordost
DFG Projekt GA2103/2 Verbale und nichtverbale Einstellung in der Handlungskontrolle – Konfiguration des kognitiven Systems für aktuelle und zukünftige Aufgabenbearbeitung
Projektleitung: Prof. Dr. Miriam Gade
In diesem Projekt geht es um die Validierung eines 2-Prozess Modells der Handlungssteuerung, der Frage nach dem erfolgreichen Erreichen intendierter Ziele. Wir nehmen an, dass bestimmte situationale Faktoren wie auch persönliche Vorlieben dazu führen, dass Menschen zwischen zwei möglichen Wegen der Zielerreichung wählen. Zum einen nutzen sie ein schnelles Lernsystem, das ihnen ermöglicht ohne großen Aufwand an ihr Ziel zu kommen. Zum anderen nutzen sie Sprache als abstraktes Symbolsystem zur Zielerreichung. In dieser ersten Förderperiode des fast abgeschlossenen Projektes ging es hauptsächlich um die Etablierung des Modells, die erfolgreich gelungen ist.
Kooperationspartner:
Dr. Marko Paeleceke, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Dr. Andrea Philipp, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Dr. Anat Prior, University of Haifa, Edmond J. Safra Brain Research Center for the study of Learning Disabilities
Prof. Dr. Marco Steinhauser, Katholische Universität Eichstätt—Ingolstadt
Ilajnafsy - Arabischsprachige Onlinetherapie
Internetbasierte Psychotherapie für posttraumatische Belastungsstörung und Depression in arabischen Konfliktgebieten
Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. habil. Birgit Wagner
Prof. Dr. Christine Knaevelsrud (FU Berlin)
Seit 2008 unterstützt das Programm mit Hilfe einer internetbasierten Psychotherapie Menschen aus dem arabischen Sprachraum, die an Depressionen und/oder Traumafolgestörungen leiden.
Das Internet bietet erstmals die Möglichkeit, vor Ort psychologische Unterstützung zu gewährleisten, ohne dass Therapeut und Patient sich zwangsläufig an einem gemeinsamen Ort befinden müssen. Die internetgestützte Therapie kann so in verschiedenen Krisen- und Nachkriegsgebieten eine erste psychologische Unterstützung bieten. Im Rahmen von zwei randomisierten Kontrollgruppen Studien wird die Wirksamkeit der internetbasierten Therapie für die posttraumatischen Belastungsstörungen und Depression in arabischen Konfliktregionen evaluiert. Das Behandlungsmanual beruht auf einem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansatz, dessen zentraler Bestandteil eine Schreibtherapie zur Verarbeitung des traumatischen Erlebnisses ist. Dabei findet der gesamte therapeutische Kontakt ausschließlich über das Internet und auf Arabisch statt.
Kooperationspartner:
Zentrum Überleben
Freie Universität Berlin
Online-Präventionsprogramm für trauernde Geschwister
Projektleitung: Prof. Dr. habil. Birgit Wagner
Mit der zunehmenden Verbreitung von internetbasierten psychotherapeutischen Anwendungen wurden in den vergangenen Jahren auch internetbasierte Interventionen für die Trauer entwickelt und evaluiert (Wagner et al., 2006; Wagner, 2013). In Deutschland sterben jährlich ca. 20.000 Kinder und Jugendliche. Viele der verstorbenen Kinder hinterlassen ein oder mehrere Geschwister, welche direkt von dem Verlust betroffen sind. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projektes findet in Zusammenarbeit mit dem . eine internetbasierte Präventionsintervention für trauernde Geschwister statt. Es wird ein niedrigschwelliges internetbasiertes psychologisches Programm angeboten und evaluiert, welches sowohl die individuellen trauerbezogenen Aspekte als auch die systemischen Familienthemen in die Behandlung einbezieht.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Projektwebseite: https://trauernde-geschwister.org
Kooperationspartner: Bundesverband für Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister e.V