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Abstracts
Zeit: Montag, 01.12.2025 | 18:00 – 19.30 Uhr
Ort: MSB Medical School Berlin, on campus & online
Rüdesheimer Str. 50, 14197 Berlin, Raum 1.03

Sara Jahnke
Pädophile Störung in der Allgemeinversorgung: Möglichkeiten und Grenzen
Das Thema der pädophilen Störung hat in den letzten Jahren außerhalb von forensischen Einrichtungen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Neben der sekundären Prävention von Straftaten rücken Themen wie der Umgang mit Stigmatisierung und die Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens der Betroffenen stärker in den Fokus.
Im ersten Teil des Vortrags wird ein Überblick über neuere Erkenntnisse zu Menschen mit pädophiler Störung und deren Behandlung in der Allgemeinversorgung gegeben, mit besonderem Fokus auf das EU-geförderte Projekt "Protect and Prevent Through Support", https://2ps-project.eu/.
Im zweiten Teil werden die Ergebnisse einer aktuellen, bevölkerungsrepräsentativen Umfrage unter 6.491 tschechischen Erwachsenen zu paraphilen Interessen vorgestellt. Diese Studie liefert spannende Einblicke in die Prävalenz pädophiler und anderer paraphiler Interessen sowie deren Zusammenhänge mit Belastungserleben, Behandlungsbarrieren, psychosozialen Einschränkungen und sexuellen Straftaten.
Abschließend wird zusammengefasst, welche Herausforderungen weiterhin im Umgang mit der pädophilen Störung in der Allgemeinversorgung bestehen und Ansätze diskutiert, um diese zu überwinden.
Bitte melden Sie sich für die Veranstaltung über das Formular auf der MSB Kolloquium Seite an. Die Anzahl der Teilnehmer:innen ist begrenzt.
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Zeit: Montag, 26.01.2026 | 18:00 – 19.30 Uhr
Ort: MSB Medical School Berlin, on campus & online
Rüdesheimer Str. 50, 14197 Berlin, Raum 1.03

Merten Neumann
Lockerungsprognosen im Straf- und Maßregelvollzug: Eine besondere Form
der Risikoeinschätzung im Spannungsfeld zwischen Resozialisierung und Sicherung
Vollzugslockerungen sind ein zentrales Instrument der Resozialisierung im Straf- und Maßregelvollzug. Besonders unbegleitete Lockerungsmaßnahmen lösen jedoch häufig Befürchtungen vor Entweichungen und weiteren Straftaten aus. Um zwischen allgemeiner Sicherheit und sozialer Reintegration der straffällig gewordenen Personen verantwortungsvoll abzuwägen, bedarf es daher in jedem Einzelfall empirisch fundierter Lockerungsprognosen.
Diese Form der Risikoeinschätzung unterscheidet sich jedoch deutlich von anderen kriminalprognostischen Fragestellungen, die vor allem langfristige Rückfallrisiken schwerer Delikte bewerten. Lockerungsprognosen sind hingegen auf den spezifischen Lockerungskontext beschränkt, unterliegen spezifischen Kontextbedingungen und sind bislang nur unzureichend erforscht. Eine direkte Übertragung etablierter kriminalprognostischer Methodik ist daher zumindest fraglich.
Der Vortrag soll das Spannungsfeld, in dem sich Lockerungsprognosen bewegen, näher beleuchten, die Besonderheiten dieser prognostischen Fragestellung in Abgrenzung zu „klassischen“ kriminalprognostischen Verfahren erläutern und neue empirische Befunde sowie Innovationsmöglichkeiten vorstellen.
Bitte melden Sie sich für die Veranstaltung über das Formular auf der MSB Kolloquium Seite an. Die Anzahl der Teilnehmer:innen ist begrenzt.