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Neue Publikation von Prof. Lehmann, Prof. Schäfer, Prof. Fleischhauer und Kolleginnen zum Thema Risikokommunikation

Zusammen mit Dr. Maaike Helmus (Simon Fraser University, Vancouver) und Julia Henniges (Absolventin des Masters Rechtspsychologie) veröffentlichen die ProfessorInnen der MSB eine empirische Untersuchung zur Kommunikation der Ergebnisse von kriminalprognostischen Fremdbeurteilungsverfahren.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Ergebnisse von kriminalprognostischen Fremdbeurteilungsinstrumenten zu kommunizieren. Varela et al. (2014) fanden heraus, dass Static-99R-Ergebnisse von angehenden Juroren je nach Risikoniveau (hoch vs. niedrig) und einer Wechselwirkung zwischen Risikostufe und Risikokommunikationsformat (kategorial, absolute Schätzung und Risikoverhältnis) unterschiedlich interpretiert wurden. Wir haben die Studie von Varela et al. (2014) angepasst und erweitert, indem wir aktualisierte Static-99R-Normen verwendeten, eine bevölkerungsweite Stichprobe (n = 166) rekrutierten und Variablen hinzufügten, die die Persönlichkeitsfaktoren "kognitive Motivation" (d. h. Bedürfnis nach Erkenntnis) und "einstellungsbezogener Affekt" (d. h. Einstellung gegenüber Sexualstraftätern, Autoritarismus) bewerten. Wir fanden einen Haupteffekt des Risikoniveaus und keinen Effekt des Kommunikationsformats oder der Interaktion zwischen den beiden Faktoren. Das Hinzufügen der Persönlichkeitsvariablen erhöhte die erklärte Varianz von 9 % auf 34 %, was darauf hindeutet, dass die Risikowahrnehmung mehr mit der Persönlichkeit der Person zu tun haben könnte, als mit den Informationen selbst. Wir fanden auch eine Wechselwirkung zwischen der Einstellung zu Sexualstraftätern und dem Risikoniveau. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Risikowahrnehmung besser verstanden werden könnte, wenn Persönlichkeitsfaktoren berücksichtigt werden, insbesondere die Einstellung gegenüber Sexualstraftätern. Da die Voreingenommenheit/Persönlichkeit der Person, die die Informationen erhält, nicht bekannt ist, argumentieren wir, dass die gemeinsame Nutzung mehrerer Methoden zur Risikokommunikation besser und umfassender sein könnte.

Die Studie ist unter folgendem Link verfügbar: https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/10790632221148667


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