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MSB Studentin Vivien Hajak veröffentlicht Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit

Bachelorarbeit: Systematisches Review über Kontextfaktoren, die das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit von Asylsuchenden und Flüchtlingen in Deutschland beeinflussen

Seit Beginn der europäischen Flüchtlingskrise im Jahr 2015 haben ca. 4.46 Millionen Menschen in der Europäischen Union Asyl beantragt, wobei Deutschland den größten Anteil aller Asylanträge verzeichnet. Zusätzlich zu den traumatischen Erlebnissen vor und während der Flucht, ist der Prozess der Eingewöhnung in eine neue Umgebung mit Stressoren verbunden, die das psychische Wohlbefinden und die psychische Gesundheit beeinträchtigen.


Gemeinsam mit Prof. Dr. Grimm und in Kooperation mit Prof. Dr. Verdeli und Fr. Sardana (M.Sc.) von der Columbia Universität in New York City identifizierte, synthetisierte und bewertete Vivien Hajak im Rahmen ihrer Bachelorarbeit die Evidenz für Zusammenhänge zwischen Kontextfaktoren nach der Migration und der psychischen Gesundheit von Asylsuchenden und Flüchtlingen. Die Ergebnisse dieses ersten systematischen Reviews in Deutschland zeigen nicht nur hohe Raten von psychischen Belastungen unter Asylsuchenden und Flüchtlingen, sondern bestätigen den signifikanten Einfluss von Kontextfaktoren auf psychisches Wohlbefinden und psychische Gesundheit. Zu den Risikofaktoren für eine schlechte psychische Gesundheit gehören ein unsicherer Asylstatus, das Leben in Gemeinschaftsunterkünften, die Trennung von der Kernfamilie, fehlende Deutschkenntnisse, Integrationsprobleme und Diskriminierung, während Erwerbstätigkeit einen Schutzfaktor darstellt.


Mit der Veröffentlichung dieser Ergebnisse möchte das Forschungsteam einen wissenschaftlich begründeten Anstoß zur Reduktion psychischer Probleme von Asylsuchenden und Flüchtlingen in Deutschland durch die Anwendung präventiver Strategien geben.
Der vollständige Artikel kann in Frontiers of Psychiatry nachgelesen werden:
https://doi.org/10.3389/fpsyt.2021.643704


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