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Kürzlich erschienene Forschungsarbeit untersucht Reliabiltät verschiedener MPM-Kennwerte

Die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) ist zu einem unverzichtbaren Instrument für die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen strukturellen und funktionellen Eigenschaften des Gehirns und dem Verhalten des Menschen geworden. Inbesondere die quantitative MRT kann uns helfen, die Mikroanatomie des Gehirns besser zu charakterisieren, indem sie physikalischen Eigenschaften der Wassermoleküle im Hirngewebe nutzt und uns dann Rückschlüsse auf Gewebeeigenschaften erlaubt. Ein besonders vielversprechender Ansatz ist das sog. multiparameter mapping (MPM), das vier wichtige Kennwerte für jede interessierende Gehirnregion liefert. Allerdings wurde bisher noch nicht ausreichend untersucht, ob diese Kennwerte reliabel genug sind, um individuelle Unterschiede und Zusammenhänge damit untersuchen zu können.

Unter Federführung von Dr. Elisabeth Wenger und in Zusammenarbeit mit weiteren KollegInnen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und dem Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, untersuchte Prof. Andreas Brandmaier die Reliabiltät verschiedener MPM-Kennwerte im Rahmen einer Reliabilitäts-Studie. Es stellte sich heraus, dass MPM-Kennwerte, die das Gehirn in seiner Gesamtheit betrachten, exzellente Reliabilität vorweisen. Die AutorInnen stellten jedoch deutliche Unterschiede in der Reliabilität der vier MPM-Parameter für verschiedene ausgewählte Hirnregionen fest. Insbesondere zwei der Parameter bildeten kaum Unterschiede zwischen Personen ab, sodass sie für die Untersuchung von Assoziationen zu Unterschieden im Verhalten zwischen Personen vermutlich nur von eingeschränktem Nutzen sind. Dies ist ein wichtiger Befund für die Beurteilung von MPM-Ergebnissen, wenn es um den Vergleich von Hirnregionen geht, und für die optimale Planung zukünftiger MPM-Studien.

Referenz:

Wenger, E., Polk, S. E., Kleemeyer, M.M., Weiskopf, N., Bodammer, N. C., Lindenberger, U., & Brandmaier, A. M. (2022). Reliability of quantitative multiparameter maps is high for magnetization transfer andproton density but attenuated for R1 and R2* in healthy youngadults. Human Brain Mapping,1–19.

Link zum Artikel:

onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/hbm.25870


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