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Greta Steckhan, Prof. Dr. Fleig und Prof. Dr. Warner präsentieren ihre Forschung auf dem Kongress der European Health Psychology Society

Zum Thema Gesundheit, Alter und Verhaltensänderung präsentieren MSB Promotionsstipendiatin Greta Steckhan, Prof. Dr. Fleig und Prof. Dr. Warner ihre Forschung auf dem Kongress der European Health Psychology Society in Galway „Health Psychology Across the Lifespan“.

Der Kongress der European Health Psychology Society findet vom 21.-25.8.2018 in Galway, Irland statt: https://ehps.net/2018/conference-info/scientific-program/

Greta Steckhan, Promotionsstipendiatin an der MSB Medical School Berlin, präsentiert den jetzigen Stand der fortlaufenden Evaluationsstudie „Sicher- und Aktivsein im Alter“. Innerhalb dieser Längsschnittstudie wird die Akzeptanz und Wirksamkeit eines ambulanten Sturzpräventionsprogramms der AOK Nordost untersucht. Es wird angenommen, dass ältere Menschen eher am Sturzpräventionsprogramm teilnehmen, um positive emotionale Erfahrungen zu machen (z.B. Spaß und Kontakte in der Gruppe) als auf Grund von gesundheitsbezogenen Motiven (z.B. Stärkung der Beinkraft und Balance). Es soll getestet werden, ob die Gruppenkohäsion (wie stark das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gruppe ist) mit einer regelmäßigeren Teilnahme einhergeht. Diese Hypothesen stützen sich auf die Sozio-emotionale Selektivitätstheorie, die davon ausgeht, dass ältere Menschen mehr als jüngere Menschen nach emotional bedeutsamen Erlebnissen streben.

Prof. Dr. Lena Fleig, Professorin für Gesundheitspsychologie an der MSB Medical School Berlin, präsentiert ihre Ergebnisse zu den psychologischen Inhalten eines onlinebasierten Nachsorgeprogramms zur Förderung von körperlicher Aktivität bei jüngeren und älteren Personen in der kardiologischen und orthopädischen Rehabilitation. Am Beispiel von sogenannten Bewältigungsplänen zeigt Prof. Fleig, wie Techniken der Verhaltensänderung gewinnbringend in telerehabilitative Maßnahmen integriert werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass jüngere Personen ein Jahr nach Ihrer Teilnahme an dem Nachsorgeprogramm über eine höhere Lebensqualität berichten als ältere Teilnehmende. Darüber hinaus ist für die Lebensqualität vor allem entscheidend, ob Personen Bewältigungsstrategien entwickeln, die – trotz des Auftretens von Barrieren (z.B. schlechtes Wetter) – eine hartnäckige Verfolgung der einmal gesetzten Pläne beinhalten („Wenn es regnet, dann ziehe ich meine Regenjacke an – und gehe trotzdem draußen Walken“). Bei der praktischen Umsetzung von Bewältigungsplänen im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen scheint es vielversprechend zu sein, wenn Gesundheitsfachkräfte ausdrücklich dazu ermuntern „hartnäckige“ Bewältigungspläne zu formulieren (vs. Pläne zu ändern oder Pläne komplett aufzugeben).

Prof. Dr. Lisa Marie Warner, Professorin für Sozialpsychologie an der MSB Medical School Berlin, präsentiert ihre Forschungsergebnisse zu den altersdifferenziellen Auswirkungen positiv versus negativ geframter Fragen zur Erfassung der Selbstwirksamkeit auf die Intention, körperliche Aktivität ausführen zu wollen. Es zeigt sich, dass ältere aber nicht jüngere Menschen geneigt sind, eine hohe Motivation für körperliche Aktivität anzugeben, wenn sie zuvor positiv formulierte Fragen („Ich habe keine Bedenken, dass ich es schaffen kann, einen körperlich aktiven Lebensstil zu führen.“) beantworteten im Gegensatz zu negativ formulierten Fragen („Ich habe Bedenken, dass ich es schaffen kann, einen körperlich aktiven Lebensstil zu führen.“). Dieser Effekt kann durch den Positivity Effect erklärt werden, dass ältere Menschen eher positiven Informationen Aufmerksamkeit schenken und diese auch besser erinnern. Diese Erkenntnisse können für zukünftige Intervention zur Aktivierung älteren Menschen nutzbar gemacht werden.


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