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Neue Publikationen von Prof. Dr. habil. Florian Klapproth

Zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Dr. Klapproth gehört die Untersuchung der Schullaufbahnempfehlung von Grundschülerinnen und -schülern.

Da die Schullaufbahnempfehlung, welche die Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Grundschulzeit erhalten, über den zukünftigen Bildungsweg maßgeblich mitentscheidet, ist es von besonderer Relevanz, Faktoren zu identifizieren, die diese Empfehlung beeinflussen. In zwei Zeitschriftenartikeln wurde dieser Frage nachgegangen. Klapproth, Kärchner und Glock (1) konnten zeigen, dass Kinder seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten, wenn sie einen türkischen Migrationshintergrund aufweisen oder einer muslimischen Religionsgemeinschaft angehören. Klapproth und Fischer (2) wiesen nach, dass bereits eine geringfügige Verschlechterung des Notendurchschnitts zwischen den letzten Halbjahreszeugnissen in der Grundschule die Wahrscheinlichkeit für eine Gymnasialempfehlung halbiert.

Wenn Schülerinnen und Schüler von der Grundschule auf die weiterführende Schule der Sekundarstufe wechseln, verschlechtern sich die der Regel die Schulnoten. Klapproth und Martin (3) konnten zeigen, dass diese Verschlechterung am stärksten ausgeprägt ist, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht auf das Gymnasium wechseln, gleichzeitig aber über eine vergleichsweise hohe intellektuelle Fähigkeit verfügen.

In einer weiteren Untersuchung konnte Klapproth (4) zeigen, dass angehende Lehrkräfte Schwierigkeiten haben, die zukünftige Leistung von Schülerinnen und Schülern korrekt einzuschätzen. In der Regel unterschätzen sie die Entwicklung der Schüler und neigen dazu, kurzfristigen Veränderungen im Leistungsverlauf eine hohe Bedeutung für die zukünftige Entwicklung zuzuschreiben.

Bildungskarrieren von Schülerinnen und Schülern hängen stark von den Erwartungen und Wünschen ab, die ihre Eltern in Bezug auf mögliche Schulabschlüsse haben. In einem Buchkapitel des „Handbuchs Familie“ stellt Klapproth (5) die Zusammenhänge zwischen den elterlichen Bildungsaspirationen und den tatsächlichen Bildungsergebnissen ihrer Kinder ausführlich dar.

Prof. Dr. Klapproth hat sich in der Vergangenheit intensiv mit der Wahrnehmung von Zeit befasst. In einem Buchkapitel (6) stellt er ein Modell vor, das die subjektive Verarbeitung temporaler Informationen in ihrem zeitlichen Verlauf beschreibt. 

 


(1) Klapproth, F., Kärchner, H. & Glock, S. (2018). Do students’ religion and school absences moderate the effect of ethnic stereotypes on school-placement recommendations? The Journal of Experimental Education86, 173-194.

(2) Klapproth, F. & Fischer, B. D. (in press). Preservice teachers’ evaluations of students’ achievement development in the context of school-track recommendations. European Journal of Psychology of Education.

(3) Klapproth, F. & Martin, R. (2018). Predictors of the drop of school marks in secondary school: Evidence for effects of students’ socio-demographic background. International Journal of Education and Practice, 6, 147-166.

(4) Klapproth, F. (2018). Biased predictions of students‘ future achievement: An experimental study on pre-service teachers‘ interpretation of curriculum-based measurement graphs. Studies in Educational Evaluation59, 67-75.

(5) Klapproth, F. (im Druck). Familie und Bildungsaspirationen. In J. Ecarius & A. Schierbaum (Hrsg.), Handbuch Familie: Bildung, Erziehung und sozialpädagogische Arbeitsfelder. Berlin: Springer.

(6) Klapproth, F. (2018). Towards a process model of temporal generalization. In A. Vatakis, F. Balci, M. Di Luca, & A. Correa, (Eds.) Timing and time perception: Procedures, measures, and applications (pp. 149-164). Leiden, The Netherlands: Brill.


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