Datum: 28.03.2024
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Pilgerbericht von Martin Preiss - Etappe 8

Auf ihrer achten Etappe kommen die Pilger ihrem Ziel auch symbolisch wieder ein Stück näher: Keine 100km mehr bis nach Santiago. Auf dieser Etappe wird deutlich, dass das Thema Kommerz auf dem Jakobweg allgegenwärtig ist. Martin Preiss berichtet vom Kontrastprogramm zur spirituellen Idee des Pilgerns.

Guten Morgen aus Barbadelo. Die Sonne beglückt uns ein weiteres Mal. Uns erwartet eine besondere Etappe, denn wir unterschreiten heute die 100km bis nach Santiago de Compostela.

Das Rauschen der Blätter im Wind und das goldige Glänzen der spanischen Steine in den unzähligen Bächlein entlang des Weges wird nur durch eines gestört: Massen an Pilgern.
Sie sind da. Urplötzlich strömen hunderte Pilger auf den letzten 100km nach Santiago und wir sind mitten drin im Kommerz des Jakobsweges. Unzählige Souvenierstände, Snacks in Bauernscheunen und sogar Straßenmusiker säumen den Weg.

Es liegt nicht an der heißen Sonne Spaniens. Der Kontrast zu den idyllischen Bergstrecken ist gewaltig und es mag einem fast schon spanisch vorkommen. Voller Freude wandern wir heute durch die winzigen Dörfer, da die zahlreichen Neuankömmlinge für unsere Forschungsstudien goldwert sind.

Das Ziel der Etappe ist Portomarin. Eine Stadt, traumhaft gelegen am Fluss Mino im einzigartigen Galizien. Das klare Wasser umfließt die Stadt. Der Quell allen Lebens hat jedoch eine traurige Geschichte. Durch den Stausee in unmittelbarer Nähe wurde das alte Portomarin überschwämmt und musste am Hang eine Berges neu errichtet werden. (M.P.)

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