Suizidalitätsneigung, Traumaprävalenz und posttraumatische Belastungsstörung nach bariatrischer Chirurgie
Psychische Folgen der bariatrischen Chirurgie
Die bariatrische Chirurgie ist eine der wirksamsten Therapieformen für adipöse Patienten und eine große Anzahl von Studien konnten eine signifikante Gewichtsreduzierung in Langzeituntersuchungen nach dem operativen Eingriff nachweisen. Dennoch führt die bariatrische Chirurgie nicht bei allen Patienten zu einem signifikanten Gewichtsverlust. Ein Teil der Patienten nehmen nach einer anfänglichen Gewichtsabnahme wieder zu und gewinnen ihr präoperatives Gewicht zurück.
Ein wichtiger Risikofaktor nach einem bariatrischen Eingriff stellt die Suizidalitätsneigung dar. Suizid ist eine der häufigsten Todesursachen nach einem bariatrischen Eingriff bei adipösen Patienten. Dennoch wurden Prädiktoren für Todesursachen nach bariatrischer Chirurgie, die nicht durch operative Faktoren verursacht wurden (z.B. Suizid oder Unfälle), bisher kaum untersucht. Die Mortalitätsrate, die nicht durch medizinische Faktoren verursacht wurde, lag bei bariatrisch operierten Patienten um 58% höher als bei einer nicht operierten adipösen Kontrollgruppe (Adams et al., 2007). Die vorliegende Studie untersucht die präoperativen psychosomatischen und psychiatrischen Risikofaktoren in einer Langzeituntersuchung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei in dem prädiktiven Wert der Suizidneigung, Impulsivität, Stigmatisierung, Impulsivität, selbstverletzenden Verhalten, Aggression, allgemeinen Psychopathologie und traumatischer Erfahrungen. Im Rahmen einer zwei Kohortenstudie werden die Prädiktorfaktoren und Suizidalitätsneigung an einer Kohorte untersucht, die sich einem bariatrischen operativen Eingriff an der Universität Leipzig, Bariatrische Chirurgie, unterziehen, im Vergleich zu einer gematchten adipösen Kontrollgruppe, die keine chirurgische Operation erhalten. Ziel der Studie ist es einen selektiven Operationsalgorithmus unter Berücksichtigung psychologischer Einflussfaktoren zu definieren, welcher den Patienten eine größere Gewichtsabnahme ermöglicht und die Suizidalitätsneigung in der Patientengruppe reduziert.
Projektleitung: Prof. Dr. habil. Birgit Wagner und Prof. Dr. Anette Kersting